Haus Haerdtl und Haus Plischke
Sanierung Werkbundsiedlung
Haus Haerdtl
Ziel der Sanierung war es die Wohngebäude auf einen schadensfreien, zeitgemäßen Standard zu bringen und gleichzeitig die vielfältigen vorhandenen Qualitäten der Siedlung zu erhalten.
Besonderes Augenmerk galt dabei der Stellung der Werkbundsiedlung als architekturhistorisch herausragendes Ensemble der Moderne. Dabei wurde möglichst viel der noch vorhandenen Originalsubstanz bewahrt und langfristig gesichert.
Teilweise musste die Originalsubstanz von späteren Überputzungen oder Verkleidungen befreit werden. Die Restaurierung von erhaltenen Sichtoberflächen wurde mit den gleichen Materialien und Handwerkstechniken durchgeführt wie bei der Errichtung 1932.
Haus Plischke
Die vier Sanierungsphasen konnten, wie geplant, in fünf Jahren abgewickelt werden. Für die Instandsetzung wurde von der Stadt Wien eigens die Wiener Substanzerhaltungsgesellschaft & Co KG (WISEG) gegründet, die die Planungsleistung auch ausgeschrieben hat.
Revitalisierung Werkbundsiedlung - Wiener Stadterneuerungspreis 2013
Als Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung wurden P.GOOD Architekten als Generalplaner mit der Sanierung der 48 Häuser der Siedlung beauftragt. Insgesamt wurde das Revitalisierungsprojekt, das in vier Phasen angelegt war, in 5 Jahren abgewickelt.
Sanierungsziel
Ziel der Sanierung war es die Wohngebäude auf einen schadensfreien, zeitgemäßen Standard zu bringen und gleichzeitig die vielfältigen vorhandenen Qualitäten der Siedlung zu erhalten. Besonderes Augenmerk galt dabei der Stellung der Werkbundsiedlung als architekturhistorisch herausragendes Ensemble der Moderne. Dabei wurde möglichst viel der noch vorhandenen Originalsubstanz bewahrt und langfristig gesichert. Teilweise musste die Originalsubstanz von späteren Überputzungen oder Verkleidungen befreit werden. Die Restaurierung von erhaltenen Sichtoberflächen wurde mit den gleichen Materialien und Handwerkstechniken durchgeführt wie bei der Errichtung 1932.
Sanierungsphasen
Die vier Sanierungsphasen konnten, wie geplant, in fünf Jahren abgewickelt werden. Für die Instandsetzung wurde von der Stadt Wien eigens die Wiener Substanzerhaltungsgesellschaft & Co KG (WISEG) gegründet, die die Planungsleistung auch ausgeschrieben hat. Die 48 Häuser, die saniert wurden, bleiben im Besitz der Stadt.
In der ersten Phase wurden drei Häuser von Gerrit Rietveld in der Woinovichgasse 16,18 und 20 sowie eines von Josef Hoffmann in der Veitingergasse 85 restauriert. Drei dieser Häuser standen leer und konnten somit auch innen saniert werden. Der Zustand dieser Häuser war unterschiedlich, aber alle waren dringend sanierungsbedürftig und sehr schadhaft.
Parallel zu den Bauarbeiten an den ersten vier Häusern wurde damit begonnen bei den restlichen 44 Häusern Bestandsaufnahmen durchzuführen und Gespräche mit den Mietern zu führen. Unterstützt wurden P.GOOD Architekten dabei von einem Team aus Fachkonsulenten für Metall-, Holz- und Putzrestaurierung sowie Bauphysik, Elektro- und Haustechnik. Die besondere Herausforderung bei der Sanierung der bewohnten Objekte besteht darin, die Interessen von Denkmalschutz und Bewohnern unter ein Dach zu bringen. Für jedes Haus wurde eine individuelle Lösung mit einer Kombination von abgestimmten Maßnahmen erstellt.
Sanierungsmaßnahmen
Die Sanierungsmaßnahmen umfassten: Die Sanierung und teilweise Freilegung der originalen Putzoberflächen, die Sanierung der Fenster und Türen, die Sanierung von Böden, Wänden und Decken, den Umbau von Badezimmern, die Neuherstellung der Sanitär- und Elektroinstallationen, die Instandsetzung von Geländern und Handläufen sowie die Instandsetzung der Außenanlagen inklusive Zäunen und Gartentüren. In den Rietveld Häusern konnten die von Rietveld ursprünglich angedachten, in Skizzen und Briefen dokumentierten Grundrissvarianten für das Erdgeschoss, die 1932 nicht ausgeführt wurden, nachträglich realisiert werden.
Thermische Sanierung
Die Verbesserung der thermischen Qualität bei einem derartig sensiblen Bauvorhaben war herausfordernd. Das Planerteam hat eine Reihe von kombinierten Maßnahmen entwickelt, die auch ohne Wärmedämmung der Fassaden eine Reduktion der Heizkosten um ca. 50% ermöglicht und gleichzeitig die Kondensatfreiheit der Wohnungen garantiert. Diese Maßnahmen umfassten vor allem: Wärmedämmung von Dächern und Terrassen mit Gefälledämmung, Wärmedämmung der erdberührten Wände, Sanierung und thermische Verbesserung der bestehenden Fenster mittels K-Glas und Silikondichtungen, Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Einbau von hocheffizienten Gas-Brennwertgeräten und Trockenlegungsmaßnahmen.
Energieeinsparung
Haus Hoffmann: 160,59 Kwh/m2a (von 292,07 auf 131,49 Kwh/m2a)
Haus Rietveld: 95,43 Kwh/m2a (von 197,54 auf 102,11 Kwh/m2a)
Weitere Informationen unter: www.werkbundsiedlung-wien.at
Projektpartner
Restaurator Architekturoberflächen | Plan B - Konzepte für die Restaurierung | |
Restaurator Holzbauteile | Mag. Peter Kopp - Restauratoren GmbH | |
Restaurator Metallbauteile | ARGE Objektrestaurierung | |
Restaurator Linoleum | Klampfl Gmbh & CoKG | |
Bauphysik | Architekt Markus Gutmann | |
Elektrotechnik | Ingenieurbüro Klement | |
Haustechnik | Prof.DI.DR.tech. Glaninger | |
Statik | Werkraum Wien | |
Mauerwerksuntersuchung | DI Dr. Karl-Heinz Steininger |
Auftraggeber | WISEG Wiener Substanzerhaltungsg.m.b.H. & Co KG | |
Adresse | Veitingergasse 117, Veitingergasse 109, 1130 Wien | |
Einheiten | Zwei Wohnhäuser | |
Projektstatus | Fertigstellung 2020, Teil des Sanierungsauftrages Werkbundsiedlung | |
Projektteam | DI Waltraud Derntl, DI Thomas Held, DI Susanne Grad, DI Nicole Kirchberger, DI Daniel Friedeberg, DI Zafer Zak, DI Julia Eibel | |
Örtliche Bauaufsicht | Arch. DI Alexander Williams | |
Fotos | Bruno Klomfar |