Mustersanierung Werkbundsiedlung

Revitalisierung

Als Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung wurden P.GOOD Architekten als Generalplaner mit der Sanierung der 48 Häuser der Siedlung beauftragt. Insgesamt wurde das Revitalisierungsprojekt, das in vier Phasen angelegt war, in 5 Jahren abgewickelt.

Besonderes Augenmerk galt dabei der Stellung der Werkbundsiedlung als architekturhistorisch heraus­ragendes Ensemble der Moderne. Dabei wurde möglichst viel der noch vorhandenen Originalsubstanz bewahrt und langfristig gesichert.

Die besondere Herausforderung bei der Sanierung der bewohnten Objekte besteht darin, die Interessen von Denkmalschutz und Bewohnern unter ein Dach zu bringen. Für jedes Haus wurde eine individuelle Lösung mit einer Kombination von abgestimmten Maßnahmen erstellt.

In der ersten Phase wurden drei Häuser von Gerrit Rietveld in der Woinovichgasse 16,18 und 20 sowie eines von Josef Hoffmann in der Veitingergasse 85 restauriert.

Die Verbesserung der thermischen Qualität bei einem derartig sensiblen Bauvorhaben war herausfordernd.

Teilweise musste die Originalsubstanz von späteren Überputzungen oder Verkleidungen befreit werden. Die Restaurierung von erhaltenen Sichtoberflächen wurde mit den gleichen Materialien und Handwerkstechniken durchgeführt wie bei der Errichtung 1932.

Revitalisierung Werkbundsiedlung - Wiener Stadterneuerungspreis 2013

Als Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung wurden P.GOOD Architekten als Generalplaner mit der Sanierung der 48 Häuser der Siedlung beauftragt. Insgesamt wurde das Revitalisierungsprojekt, das in vier Phasen angelegt war, in 5 Jahren abgewickelt.

Sanierungsziel

Ziel der Sanierung war es die Wohngebäude auf einen schadensfreien, zeitgemäßen Standard zu bringen und gleichzeitig die vielfältigen vorhandenen Qualitäten der Siedlung zu erhalten. Besonderes Augenmerk galt dabei der Stellung der Werkbundsiedlung als architekturhistorisch heraus­ragendes Ensemble der Moderne. Dabei wurde möglichst viel der noch vorhandenen Originalsubstanz bewahrt und langfristig gesichert. Teilweise musste die Originalsubstanz von späteren Überputzungen oder Verkleidungen befreit werden. Die Restaurierung von erhaltenen Sichtoberflächen wurde mit den gleichen Materialien und Handwerkstechniken durchgeführt wie bei der Errichtung 1932.

Sanierungsphasen

Die vier Sanierungsphasen konnten, wie geplant, in fünf Jahren abgewickelt werden. Für die Instandsetzung wurde von der Stadt Wien eigens die Wiener Substanzerhaltungsgesellschaft & Co KG (WISEG) gegründet, die die Planungsleistung auch ausgeschrieben hat. Die 48 Häuser, die saniert wurden, bleiben im Besitz der Stadt.

In der ersten Phase wurden drei Häuser von Gerrit Rietveld in der Woinovichgasse 16,18 und 20 sowie eines von Josef Hoffmann in der Veitingergasse 85 restauriert. Drei dieser Häuser standen leer und konnten somit auch innen saniert werden. Der Zustand dieser Häuser war unterschiedlich, aber alle waren dringend sanierungsbedürftig und sehr schadhaft.

Parallel zu den Bauarbeiten an den ersten vier Häusern wurde damit begonnen bei den restlichen 44 Häusern Bestandsaufnahmen durchzuführen und Gespräche mit den Mietern zu führen. Unterstützt wurden P.GOOD Architekten dabei von einem Team aus Fachkonsulenten für Metall-, Holz- und Putzrestaurierung sowie Bauphysik, Elektro- und Haustechnik. Die besondere Herausforderung bei der Sanierung der bewohnten Objekte besteht darin, die Interessen von Denkmalschutz und Bewohnern unter ein Dach zu bringen. Für jedes Haus wurde eine individuelle Lösung mit einer Kombination von abgestimmten Maßnahmen erstellt.

Sanierungsmaßnahmen

Die Sanierungsmaßnahmen umfassten: Die Sanierung und teilweise Freilegung der originalen Putzoberflächen, die Sanierung der Fenster und Türen, die Sanierung von Böden, Wänden und Decken, den Umbau von Badezimmern, die Neuherstellung der Sanitär- und Elektroinstallationen, die Instandsetzung von Geländern und Handläufen sowie die Instandsetzung der Außenanlagen inklusive Zäunen und Gartentüren. In den Rietveld Häusern konnten die von Rietveld ursprünglich angedachten, in Skizzen und Briefen dokumentierten Grundrissvarianten für das Erdgeschoss, die 1932 nicht ausgeführt wurden, nachträglich realisiert werden.

Thermische Sanierung

Die Verbesserung der thermischen Qualität bei einem derartig sensiblen Bauvorhaben war herausfordernd. Das Planerteam hat eine Reihe von kombinierten Maßnahmen entwickelt, die auch ohne Wärmedämmung der Fassaden eine Reduktion der Heizkosten um ca. 50% ermöglicht und gleichzeitig die Kondensatfreiheit der Wohnungen garantiert. Diese Maßnahmen umfassten vor allem: Wärmedämmung von Dächern und Terrassen mit Gefälledämmung, Wärmedämmung der erdberührten Wände, Sanierung und thermische Verbesserung der bestehenden Fenster mittels K-Glas und Silikondichtungen, Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Einbau von hocheffizienten Gas-Brennwertgeräten und Trockenlegungsmaßnahmen.

Energieeinsparung

Haus Hoffmann:    160,59 Kwh/m2a        (von 292,07 auf 131,49 Kwh/m2a)
Haus Rietveld:       95,43 Kwh/m2a        (von 197,54 auf 102,11 Kwh/m2a)

Weitere Informationen unter:  www.werkbundsiedlung-wien.at

Projektpartner

Restaurator Architekturoberflächen   Plan B - Konzepte für die Restaurierung
Restaurator Holzbauteile   Mag. Peter Kopp - Restauratoren GmbH
Restaurator Metallbauteile   ARGE Objektrestaurierung
Restaurator Linoleum   Klampfl Gmbh & CoKG
Bauphysik   Architekt Markus Gutmann
Elektrotechnik   Ingenieurbüro Klement
Haustechnik   Prof.DI.DR.tech. Glaninger
Statik   Werkraum Wien
Mauerwerksuntersuchung   DI Dr. Karl-Heinz Steininger
Auftraggeber   WISEG Wiener Substanzerhaltungsg.m.b.H. & Co KG
Adresse   Woinovichgasse 14, 16, 18 und 20, Veitingergasse 85, 1130 Wien
Einheiten   5 Wohnhäuser
Projektstatus   Fertigstellung 2013, Teil des Sanierungsauftrages Werkbundsiedlung
Projektteam   DI Waltraud Derntl, DI Thomas Held, DI Susanne Grad, DI Nicole Kirchberger, DI Daniel Friedeberg, DI Zafer Zak, DI Julia Eibel
Örtliche Bauaufsicht   Arch. DI Alexander Williams
Fotos   Adsy Bernart